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Business Ethik
Letzte Aktualisierungen April 2015
Was ist Businessethik?
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Themen der Businessethik werden auch oft unter anderen Stichworten behandelt, z.B. Firmenethik, Firmenkodex, Corporate Social Responsibility (CSR), aber auch Nachhaltigkeit, bzw. auf englisch Sustainability.
Die Ethik ist ein Teilgebiet der Philosophie, das sich mit den Grundlagen menschlicher Werte und Normen, des Sittlichen und der allgemeinen Moral befasst. Es ist ein Denksystem, das definiert, wie der Mensch handeln soll und wie nicht.
Die zentralen Probleme der Ethik betreffen
- die Motive,
- die Methoden und
- die Folgen menschlichen Handelns.
Es ergeben sich sehr unterschiedliche Ethiken, je nachdem, wie die Gewichte zwischen diesen drei Themen gelegt werden, und was die Quelle der ethischen Normen ist. Die beiden wichtigsten Grundlagen sind a) Prinzipienethik, d.h. mein Handeln ist richtig, weil in .... definiert ist, dass dies das korrekte Handeln ist, oder b) Utilitarismus, d.h. mein Handeln ist richtig, weil dadurch das allgemeine Glück, die Summe des Glücks aller Menschen, befördert wird. Unterschiedliche Ansätze können sehr wohl zu unterschiedlichen Lösungen kommen. Im Berufsleben ist die Prinzipienethik oft nicht optimal, weil diese oft zu Entscheidungen führt, die Anhänger anderer Prinzipien nicht nachvollziehen können.
Im beruflichen Umfeld gibt es 2 Hauptgebiete, bei denen ethisches Verhalten gefragt wird. Der erste Punkt betrifft das Verhalten des Mitarbeiters im Beruf, im Umgang mit den Kollegen, mit Vorgesetzten und Untergebenen und auch mit Kunden, der zweite Punkt betrifft das Verhalten des Unternehmens selbst gegenüber seinen Kunden, seinen Mitarbeitern und allen anderen, die evtl. vom Unternehmen betroffen sind, z.B. die Anrainer der Fabrik.
Obwohl dies getrennte Themen sind, so hängen sie doch zusammen. Ein Unternehmen, das sich gegenüber den von seinem Handeln Betroffenen nicht ethisch verhält, wird ziemlich sicher erleben, dass die Mitarbeiter auch weniger dazu neigen, ethische Regeln als Grundlage ihres Verhaltens anzunehmen. Wenn ich als Mitarbeiter merke, wie rücksichtlos der Chef sich aufführt und wie er Firmenressourcen für Privatzwecke nutzt, dann werde ich nicht gerade motiviert, mir die Privatkopien auf dem Fotokopierer zu verkneifen.
Aus diesem Grund kann eine gut definierte und auch wirkliche gelebte Firmenethik ein guter Schutz gegen Wirtschaftskriminalität sein. Wirtschaftskriminalität ist ein wichtiges Thema für Unternehmen. So berichtet KPMG in einer Studie aus dem Jahr 2004, dass in Österreich 37% aller Unternehmen in den letzten 5 Jahren Opfer von Wirtschaftskriminalität waren. Nach einer anderen Studie von PriceWaterhousCoopers kamen die Täter zu 59% aus dem eigenen Unternehmen. Und 76% der Vorgänge betrafen Unterschlagung und Diebstahl. Wirtschaftskriminalität macht zwar nur 1 bis 3% aller Straftaten aus, der Anteil an den Schäden ist jedoch stolze 70%.
Interessant ist dabei auch, dass nur 27% aller Fälle durch interne oder externe Prüfer aufgedeckt wurden, 57% der Fälle bekommen durch Hinweise der Kollegen ans Licht. In 46% aller Fälle entdeckt man im Nachinein, dass es sehr wohl Hinweise gab, denen aber nicht genug nachgegangen wurde. D.h. eine Verbesserung bei der Aufklärung von Wirtschaftskriminalität ist möglich, wenn Mitarbeiter motiviert sind, Hinweisen auf Eigenartigkeiten nachzugehen und wenn sie Mechanismen haben, wie solche Beobachtungen berichtet werden können.
Dies bedeutet, dass eine gute Unternehmenskultur auf der Grundlage einer gelebten Business Ethik eine wichtige Grundlage für Informationssicherheit - dem Hauptthema dieser Website - ist.
Umfragen in den USA und auch in Ö zeigen, dass ca. 43% der Mitarbeiter ihre Vorgesetzten nicht für Vorbilder in Bezug auf Integrität des Verhaltens sind. Ein ähnlicher Prozentsatz berichtet, unter Druck zu stehen, ethische Regeln missachten zu müssen. Dies ist keine gute Grundlage für eine gute Arbeitsmoral und Produktivität. Die Konflikte zwischen eigenen Werten und dem beobachteten Firmenverhalten verhindern eine Identifizierung des Mitarbeiters mit den Firmenzielen und damit auch, dass der Mitarbeiter sein wirkliches Potential entfalten kann.