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141. Newsletter - sicherheitskultur.at - 31.10.2018

von Philipp Schaumann


Hier die aktuellen Meldungen:

1.  Reports
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BSI-Lagebericht der IT-Sicherheit in Deutschland 2018 
Die Pressemitteilung des Lageberichts zur IT-Sicherheit 2018
  https://www.bsi.bund.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse2018/lagebericht_2018_11102018.html

Download des Lageberichts zur IT-Sicherheit 2018 :    https://www.bsi.bund.de/DE/Publikationen/Lageberichte/lageberichte_node.html


2. Thema Algorithmen und Diskriminierung
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In Österreich wurde beschlossen, dass zur Optimierung der
Mittel für die Unterstützung der Arbeitslosen ein Algorithmus
eingesetzt werden wird.
Die Idee dahinter ist auf den ersten Blick recht einleuchtend:
Wenn Resourcen knapp sind, so sollen sie dort eingesetzt
werden, wo der Ertrag mit hoher Wahrscheinlichkeit am 
höchsten ist - das ist so erst mal einleuchtend.
An Hand des in diesem Fall recht dokumentierten Algorithmus
kann man zeigen, welche Auswirkungen dies ziemlich
sicher haben wird.

Siehe 
  https://derstandard.at/2000089720308/Leseanleitung-zum-AMS-Algorithmus
(der Algorithmus leicht verständlich dargestellt)
https://derstandard.at/permanent/2000089925698/Berechnen-Sie-Ihre-Jobchancen-so-wie-es-das-AMS-tun
 (fertig zum Eingeben der eigenen Werte)

Arbeitslose werden künftig in drei Gruppen A, B, C eingeteilt und zwar 
in jene mit hohen, mittleren und niedrigen Chancen am Arbeitsmarkt.
Wer mit 66-prozentiger Wahrscheinlichkeit innerhalb von sieben 
Monaten wieder einen Job haben wird, soll ab 2019 als Person mit 
hoher Arbeitsmarktchance gelten, Gruppe A. 
Wer weniger als 25 Prozent 
Chance hat innerhalb von zwei Jahren einen Job zu bekommen, 
gilt dann als Kunde mit niedrigen Chancen und kommt in Gruppen
B oder bei ganz schlecht, in C. Förderungen, z.B. Schulungen,
gibt es hauptsächlich für Gruppe B.

Das klingt erstmal nicht ganz unlogisch, hat aber diskrimierende 
Auswirkungen da nicht die wirkliche Person berücksichtigt wird, 
sondern grobe Klassen gebildet werden 
(dies ist nun mal die Technik wie ein AI-System so etwas tut).

Klassifiziert wird nach Wohnbezirk, Ausbildung, Beruf, Geschlecht, 
etc.). Frauen, Ältere, gesundheitlich Beeinträchtigte und Frauen mit 
Kindern werden vom Computerprogramm automatisch schlechter
eingestuft, da die Wahrscheinlichkeit, dass jemand aus dieser
Personengruppe schnell einen Job findet (rein statistisch)
wirklich geringer ist.

Die Basis-Annahme ist junger, gesunder Mann mit österreichischer 
Staatsbürgerschaft, der im Dienstleistungsbereich arbeiten will 
und nur über einen Pflichtschulabschluss verfügt. 
So gibt es für Geschlecht = weiblich eine Reduzierung. Weitere 
Reduzierungen gibt es für "äter als 50", für jemand mit 
"Betreuungspflichten" (berechnet aus der Tatsache dass jemand 
mal in Karenz war oder als Frau ein Kind hat) und für "weder Lehre 
abgeschlossen noch Matura/Abitur". 

Ergebnis der Logik ist, dass diejenigen, die eh sehr schlechte 
Chancen haben auf Grund dieser Klassifizierungen ohne die 
Berücksichtigung des konkreten Einzelfalls eingestuft werden.

Nach EU-Recht hat eine Betroffene das Recht, das Ergebnis 
des Algorithmus in Frage zu stellen. Dafür muss sie aber erst
mal erkennen, dass das AI-System diskriminiert hat. 
Trotzdem steht zu befürchten, dass sich Beraterinnen und Berater 
die den Einspruch bearbeiten sich auf die Ergebnisse verlassen, 
die von der Software vorgeschlagen werden.“


Der AMS-Algorithmus
  http://www.forschungsnetzwerk.at/downloadpub/arbeitsmarktchancen_methode_%20dokumentation.pdf
  https://futurezone.at/netzpolitik/wie-ihr-euch-gegen-den-ams-algorithmus-wehren-koennt/400149528
  https://derstandard.at/permanent/2000089325546/Beruf-Ausbildung-Alter-Geschlecht-Das-sind-die-Zutaten-zum-neuen
   https://derstandard.at/permanent/2000089925698/Berechnen-Sie-Ihre-Jobchancen-so-wie-es-das-AMS-tun
   https://futurezone.at/netzpolitik/der-ams-algorithmus-ist-ein-paradebeispiel-fuer-diskriminierung/400147421

Aus gesellschaftlicher Sicht:
  https://derstandard.at/2000089727832/Bewertung-von-Arbeitslosen-per-Algorithmus-Die-Herrschaft-der-Buerokratie
  https://text.derstandard.at/2000089718327/Kuenstliche-Intelligenz-begreifen

Andere problematisch Algorithmen
  https://futurezone.at/netzpolitik/wo-algorithmen-bereits-versagt-haben/400150653

Texte von mir zum Thema "Diskrminierung durch Algorithmen"
  https://sicherheitskultur.at/Manipulation.htm#diskriminierung

Zum Thema "Fehlende Nachvollziebarkeit von Deep Learning"
   https://www.philipps-welt.info/robots.htm#debug





 


 

Philipp Schaumann, http://sicherheitskultur.at/

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